Die CDU hat den Weg zu ihrem klaren Wahlsieg 2001 in den Allerortschaften der Gemeinde geebnet. Im Kernort verlor die CDU dagegen leicht. Trotz neuer bürgerlicher Wählgergemeinschaft (mit dem etwas sperrigen Kürzel UWDuD) und reaktivierter FDP konnte die CDU in der Gemeinde Dörverden aufgrund ihrer starken Kandidatenmannschaft sogar noch leicht zulegen. Angesichts des engagierten Wahlkampfes der UWG war das nicht zu erwarten. Mit 43 % wurde die CDU in Dörverden somit stärkste Kraft im Rat – und gewann mit Kandidat Rainer Herbst aus Westen auch die Bürgermeisterwahl gegen den Sozialdemokraten Heiner Falldorf, der als Amtsinhaber von den Wählerinnen und Wählern klar abgewählt wurde.
Im Gefolge der SPD-Pleite bei der Bürgermeisterwahl stürzte auch die vorherige Rot-Grüne Mehrheit bei der Kommunalwahl ab: SPD und Grüne verloren 2001 im Vergleich zur Wahl 1996 über 11 %-Punkte. Die SPD brach in mehreren Ortschaften historisch ein und verzeichnete teilweise zweistellige Prozentverluste, im Kernort blieb sie indes weitgehend konstant. Der Abwärtstrend der Grünen wirkte sich auch in der Gemeinde Dörverden aus, wobei hier die Verluste noch höher ausfielen (- 5 %-Punkte) als im Landestrend in Niedersachsen (- 3 %-Punkte).
Das Wahlergebnis vom 09.09.2001 in der Gemeinde Dörverden im Einzelnen:
CDU 43,0 % (+0,3) – SPD 39,6 % (-6,5) – Grüne 4,0 % (-5,0) – FDP 2,4 % (+0,2) – UWDuD 11,0 % (+11,0)
Insgesamt erzielte die CDU 5.765 Wählerstimmen. Dabei wurden 982 Kreuze bei der CDU-Liste gezählt und 4.783 Stimmen für die 27 Kandidatinnen und Kandidaten der CDU. Diese Relation unterstreicht die herausragende Bedeutung einer starken Kandidatentruppe für die CDU. Während die Relevanz der eher parteigebundenen Listenstimmen bei den Grünen und der SPD anteilig deutlich höher ist, wird das Abschneiden der CDU vorrangig durch das Stimmergebnis der Bewerberinnen und Bewerber bestimmt. Ähnliches gilt auch für die neue Wählergemeinschaft, die überdies keinerlei überörtliche Parteibindung und längerfristige Wählerbindung aufweisen kann und auch aus diesen Gründen wenig Listenstimmen erzielt.
Der Wahlsieg brachte der CDU 11 Sitze im neuen Gemeinderat. Nach dem Wechsel des vorherigen CDU-Fraktionsvorsitzenden Rainer Herbst an die Spitze der Gemeindeverwaltung wurde Adrian Mohr (368 persönliche Stimmen) neuer Fraktionsvorsitzender der CDU. Mit 27 Jahren war er 2001 der jüngste Fraktionssprecher im Landkreis Verden. Als Ratsvorsitzender fungierte in der Wahlperiode 2001 – 2006 Günter Meyer. Der langjährige Stedorfer Ortsvorsteher konnte 713 Wählerstimmen auf sich vereinigen.
Neben Mohr und Meyer in der neuen CDU-Fraktion: Dietrich Kerwat (Barnstedt, direkt gewählt), Sylvia Rohrberg (Dörverden, über Liste gewählt), Bernhard Hanses (Barme, über Liste), Ilse Schnabel (Hülsen, direkt), Harm-Dirk Hüppe (Wahnebergen, direkt), Falk-Rembert von Eickstedt (Barme, direkt), Heinrich Bodenstab (Westen, direkt), Heinrich Helberg (Hülsen, direkt) und Ralf Schulze (Westen, direkt).
Der Gemeinderat hatte in der Wahlperiode 2001 – 2006 wieder 25 Sitze. Die Mandate verteilten sich wie folgt:
CDU 11 Sitze ; SPD 10 Sitze (im Laufe der Wahlperiode Austritt von zwei Ratsmitgliedern nach menschlichem und politischem Zerwürfnis mit der SPD-Führung) ; UWDuD 2 Sitze ; Grüne 1 Sitz ; sowie Bürgermeister Rainer Herbst (CDU) mit Sitz und Stimme.
Die „Verdener Aller-Zeitung" schrieb von einem „politischen Erdrutsch in Dörverden". Aufgrund der neuen Mehrheitslage im Rat – nach Jahren absoluter SPD-Mehrheit bzw. zuletzt Rot-Grüner Ratsmehrheit – ist diese Beschreibung auch nicht übertrieben. In Dörverden gelang der Wechsel! Ein großer Erfolg für Rainer Herbst und für die CDU – und auch für die neue bürgerliche Wählergemeinschaft, die aus dem Stand ein zweistelliges Wahlergebnis schaffte! Während SPD und Grüne über 11 %-Punkte in Dörverden verloren, konnten CDU und UWDuD zusammen in dieser Größenordnung zulegen – hinzu kam der so nicht absehbare Sieg bei der Bürgermeister-Direktwahl durch Rainer Herbst: Ja, das war in der Tat ein „politischer Erdrutsch" in der Gemeinde Dörverden! Von dieser Niederlage, die eng mit der Person des früheren SPD-Bürgermeisters Falldorf zusammen hängt, haben sich die Sozialdemokraten – trotz eines Zwischenhochs – in Mark und Gliedern bis heute kaum erholt.
Und, bei allem Respekt vor dem was vorher war und dem, was hinterher kam, solch eine Wahlparty wie am Abend des Bürgermeister-Wahlsiegs am 9. September 2001 im Gasthaus Reinitz in Stedorf hat die CDU in Dörverden noch nie erlebt. Ein sensationeller Abend, bei dem wir Zeugen eines politischen Erdrutsches in der Gemeinde Dörverden wurden!
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