Gemeindewahl 1972

11.03.2021

Die erste Kommunalwahl der „Einheitsgemeinde Dörverden" stand im Oktober 1972 an. Vor der Bildung der neuen Einheitsgemeinde bestanden eigenständige Gemeinden (und Gemeinderäte) in Dörverden, Barme, Hülsen, Wahnebergen und Westen. Bei der Kommunalwahl 1972 hatten die Wählerinnen und Wähler EINE Stimme (eute DREI Stimmen). Mit dieser einen Stimme konnte entweder die Liste einer Partei (in Dörverden 1972: CDU, SPD und FDP) angekreuzt werden, oder ein Kandidat konnte angekreuzt werden.

Bei dieser ersten Wahl zum Rat der Gemeinde Dörverden erreichte die CDU 46,1 % der Stimmen. Die SPD, die 1972 landesweit rund 5 %-Punkte vor der CDU lag, holte in der Gemeinde Dörverden mit gut 52 % die absolute Mehrheit der Stimmen. Die FDP blieb mit unter 2 % bedeutungs- und sitzlos. Auf die SPD entfielen somit 12 Sitze, die CDU erreichte 11 Sitze im neuen Rat.

Für die CDU in den Rat gewählt: Dieter Dieckhoff (Dörverden, 350 Stimmen), Erwin Jesse (Weten, 257), Heinrich Kramer (Hülsen, 136), Dr. Stenger (Dörverden, 124), H. Precht (Hülsen, 102), W. Alm (Westen, 89), Erwin Adomeit (Barme, 88), Wilhelm Koldehofe (82, Ahnebergen), Gerhard Voigts (Stedorf, 80), Hermann Alhusen (Barme, 78 Stimmen) sowie über die Liste Günter Meyer aus Stedorf.

Mit Abstand am meisten persönliche Stimmen erhielt Albert Fiedler (SPD, 875 Stimmen), der dann vom Gemeinderat zum Bürgermeister der Einheitsgemeinde Dörverden gewählt wurde und nach dem heute eine Straße in Dörverden benannt ist. Jede dritte Stimme, die für die Sozialdemokraten 1972 abgegeben wurde, landete bei Albert Fiedler.

Die CDU trat 1972 mit 28 Bewerbern an. Als erste Ersatzpersonen führt die Ergebnisliste folgende CDU-Kandidaten auf: Meyer (Wahnebergen, 70 Stimmen), Seidel (Diensthop, 67 Stimmen) sowie Schacht (Stedebergen, 55 Stimmen).

Auch spätere Ratsmitglieder wie Irmgard Klasen und Artur Lang aus Westen, Engelbert Mohr aus Dörverden oder Bernhard Hanses aus Barme standen 1972 bereits auf der Liste der CDU. Im gleichen Jahr wurde der Gemeindeverband der CDU gegründet. Die CDU passte sich also zügig den neuen kommunalen Strukturen an, ohne indes ihre Verwurzelung in den Ortschaften der Gemeinde zu verlieren. Diesem Motto „Politik für alle Ortschaften", das die Gemeinde-CDU seit ihrer Gründung pflegt, fühlen sich die aktiven Christdemokraten weiter verpflichtet.